Weingut Casa de Mouraz (alr)

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Innovatives und aktives Winzerpaar: António Lopes Ribeiro und Sara Dionísio.

«Schau, dem sagen wir bei uns Caruma», sagt António Lopes Ribeiro und zeigt auf die langen Nadeln am Pinienzweig, den er in der Hand hält. Caruma heissen auch die Weine, die der Biowinzer auf seinem eigenen Weingut Casa de Mouraz im portugiesischen Weingebiet Dão für Delinat produziert. Hier im kleinen Dorf Mouraz ist António aufgewachsen. Sein Vater lieferte die Trauben jeweils an eine Kooperative ab. Sein Sohn half zwar schon immer auf dem Weingut mit, studierte dann aber in Lissabon Recht. Dort lernte er seine Frau Sara Dionísio kennen, die hier als Tanzlehrerin arbeitete und Soziologie studierte.

Winzer statt Anwalt

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Caruma heissen in Portugal die Nadeln der Pinien und die Weine von Casa de Mouraz.

Anfang der 1990er Jahre stieg António voll ins Weinbusiness ein, nachdem sein Vater gesundheitliche Probleme bekommen hatte. Zusammen mit Sara zog er von Lissabon ins Dão. Hier stellt er gegen den Willen des Vaters als erster den Betrieb auf biologischen Weinbau um. Heute lebt das Paar mit seinen beiden Söhnen António und Jorge in der Stadt Tondela, unweit vom Weingut Casa de Mouraz gelegen.

Zukunft liegt im Dão

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Granitfelsblöcke prägen Landschaft und Weinberge im Dão.

António und Sara sind heute in verschiedenen Weinregionen Portugals aktiv. Sie sind jedoch überzeugt, dass das Dão das grösste Zukunftspotenzial von allen hat. Deshalb planen sie grosszügige Investitionen in einen neuen Keller unmittelbar beim alten Casa de Mouraz.

Die kleinstrukturierten Weinberge liegen zwischen ausgedehnten Pinien-, Korkeichen, Kastanien- und Steineichenbeständen. Die Rebberge sind teilweise mit imposanten Granit-Felsbrocken durchsetzt. Sie sind traditionell im gemischten Satz bestockt. Das bedeutet, dass wild durcheinander die portugiesische «National-Traube» Touriga Nacional und verschiedene andere autochthone rote Sorten wie Tinta Roriz, Jaen de Dão, Água Santa und Alfrocheiro gedeihen. Daneben sind die weisse Traubensorten Malvasia Fina, Bical oder Encruzado verbreitet. Aus all diesen regionstypischen Sorten entstehen die Caruma-Weine. «Caruma» werden in Portugal die Nadeln der Pinien genannt. Die gemischte Bestockung bürgt zusammen mit Bäumen, Sträuchern und wilden Kräutern für mehr Biodiversität und eine höhere Widerstandskraft der Reben. Insgesamt gehören 14 Hektar Rebfläche zum Gut, zusammen mit Parzellen von verschiedenen Partnern bewirtschaften António und Sara im Dão rund 25 Hektar. Das Kürzel alr steht übrigens für die Initialen von António Lopes Ribeiro, nicht wie oft fälschlich geschrieben air (Luft).